Suchkopf

Suchkopf,

 

in der Spitze von Flugkörpern, Raketen, Torpedos, gelenkten Geschossen und Bomben eingebaute Peil- und Eigenlenkanlage (mit Messeinrichtungen für Zielentfernung und Annäherungsgeschwindigkeit), die mit Mikrowellen (Radar), infrarotem oder auch sichtbarem Licht oder mit Ultraschallwellen arbeitet. Zur Zielerfassung beziehungsweise Zielsuche muss das Ziel im benutzten Wellenlängenbereich einen Kontrast zu seiner Umgebung aufweisen oder sich durch seine Geschwindigkeit von den ihn umgebenden Objekten unterscheiden. Der Kontrast kann auf Eigenstrahlung (Wärmestrahlung beziehungsweise Motorengeräusch des Ziels), auf einem von der Umgebung deutlich abweichenden Reflexionsgrad oder auf einer besonderen Zielbeleuchtung, z. B. durch die Laserstrahlung eines Zielmarkierers, beruhen.

 

Ein passiver Suchkopf wertet die Eigenstrahlung des Ziels aus; z. B. spricht ein Infrarotsuchkopf zur Flugzeugabwehr auf die Strahlung der Triebwerke an (Infrarotlenkung). Ein halbaktiver Suchkopf arbeitet mit einem »Beleuchter« außerhalb des Flugkörpers zusammen; hierbei wird z. B. ein Zielgebiet mit Radarstrahlung »beleuchtet«, und der Suchkopf erkennt sein Ziel durch die von diesem reflektierten Radarwellen, oder das Ziel wird mit einem Laserstrahl markiert und hebt sich dadurch deutlich vom Hintergrund ab. Ein aktiver Suchkopf führt einen Radar- oder Schallstrahler mit sich, der das Ziel »beleuchtet«, und ermöglicht eine Aktivlenkung.

 

In jedem Suchkopf muss ein Empfänger beziehungsweise eine Auswerteeinheit die gewonnenen Daten verarbeiten, ein Ziel als solches erkennen (Lock-on) und schließlich die Nachführung des Flugkörpers einleiten und aufrechterhalten (Zielverfolgung, Tracking), auch auf sich bewegende Ziele.